Meine Projekte

Hier stelle ich die Geräte vor, die meine Werkstatt durchlaufen haben. Ich gebe eine kurze Beschreibung und einige Infos zum Zustand der Geräte. Außerdem beschreibe ich, was ich an den Geräten reparieren oder einstellen musste, damit sie wieder gut funktionieren.

SHARP GF9191 | SKR 700 | LOEWE 8694 | Saba 9241 digital | AKAI GX 215D (neu) | AKAI GX 4000D (neu) | AKAI GX 630D | AKAI GX635D | AKAI GX620 | AKAI GX625 | TEAC X-1000R | Radio NORDMENDE Elektra


Relais-Ersatz Monitorplatine B77

Ich möchte meinen Kunden eine kostengünstige Reparatur anbieten können. Leider sind die Ersatzteilpreise der bekannten Online-Shops häufig reichlich überteuert und haben mit dem Materialwert wenig zu tun. Hier ist offenbar der Faktor "Mann in Not" in den Preis mit einkalkuliert worden. Deshalb habe ich mich entschlossen, die wichtigsten Ergänzungs- und Ersatzteile selbst herzustellen. Den Anfang habe ich mit der Pausenschaltung für die B77 gemacht. Jetzt werde ich die Ersatzschaltungen für defekte Relais mit in mein Programm aufnehmen. Die ersten Platinen für das Mute-Relais der Monitorplatine sind fertig und werden bei meinen Reparaturarbeiten verwendet. In Vorbereitung ist die Relais-Platine für die Oszillatorbaugruppe. Hier werde ich Reed-Relais mit 2 Schließern verwenden. Damit die Kosten im Rahmen bleiben verwende ich einseitig beschichtete Platinen, die ich in meinem Labor selber herstelle. 

Pausenschaltung für die REVOX B77

Wie der vorausgegangene Artikel zeigt, bin ich auch in der Digitaltechnik zuhause. Viele Jahre war ich als Abteilungsleiter für die Entwicklung von Computersystemen verantwortlich. Nachdem ich das Programmiergerät für den PROM der Laufwerksteuerung der REVOX B77 erfolgreich realisiert habe, "juckte" es mich, eine einfache permanente Pausenschaltung für diese REVOX zu bauen. Natürlich sind mir die beiden Lösungen von Pievox und REVOX-Online bekannt. Beide bieten ein Modul an, dass zwischen Fern-bedienungsanschluss und Laufwerksteuerung gesteckt wird. Sie nutzen nicht den Anschluss des Tastensatzes, weil dieser keinen Masse-Anschluss hat. Ohne jemals eines dieser Module in der Hand gehabt zu haben, gehe ich davon aus, dass beide Schaltungen das Pausensignal (0V/24V) auswerten und auf der gleichen Leitung das permanente Pausensignal erzeugen. Das funktioniert, indem das erzeugte, permanente Signal etwas höher oder etwas niedriger als das von der B77 erzeugte Signal ist und ein sehr genauer Komparator zur Signalauswertung genutzt wird. Es liegt auf der Hand, das so eine Schaltung aufwendig ist und nicht unbedingt fehlerfrei. So kann man auch immer wieder lesen, dass Nutzer unzufrieden sind und den Kauf rückabwickeln.

Ich schlage hier eine ganz einfache Schaltung vor, die ebenfalls keinen Eingriff in die Hardware der Maschine verlangt und mit sehr wenigen Bauteilen auskommt. Sie schränkt die Funktionalität der Maschine nicht ein, d.h. auch eine angeschlossene Fernbedienung nutzt die permanente Pausenschaltung und kann uneingeschränkt benutzt werden. Für die Laufwerksteuerung mit "großem Schaltkreis" und die spätere Version mit 16-poligem PROM sind unterschiedliche Adapter notwendig. Im Folgenden zeige ich Euch die Variante für die Steuerplatine 1.177.317.

Die ersten Musterplatinen werden erstellt

Der PROM wird aus seiner Steckfassung gezogen und in die Fassung auf dem Pausenadapter gesteckt. Dieser hat 16 Stifte, die in die (jetzt freie) Fassung auf der Steuerplatine passen. Damit ist der Umbau abgeschlossen. Da die Schaltung nur auf den Digital-teil der Laufwerksteuerung einwirkt und nicht auf das 24V Eingangsinterface des Tastensatzes funktioniert die Schaltung sehr zuverlässig. Interessenten können das Pausen-Modul für 20 Euro incl. Porto in meinem Shop erwerben. 

REVOX PROM programmieren

Ab und an kommt eine REVOX B77 auf meinen Tisch, die eine defekte Laufwerksteuerung hat. Entweder einige Funktionen laufen untypisch ab, oder auf Tastendruck passiert überhaupt nichts mehr. Ursache für solche Fehler ist häufig ein defektes Netzteil. Die mittels IC 7820 stabilisierte 20 Volt Versorgungsspannung versorgt nicht nur die Audio Baugruppen, sondern speist auch die Laufwerkssteuerung "Tape Drive Control".

Auf der Platine werden alle Steuersignale für das Laufwerk erzeugt. Vier Triacs steuern den Vorlauf- und Rücklaufmotor und über Leistungstransistoren werden die Relais für die Bremsen und die Kopfbewegung aktiviert. Außerdem werden der Bandlauf und Bandende überwacht und Steuersignale für das Audioteil erzeugt.

Die Steuerelektronik wurde in TTL-Technik realisiert. Die Tasten der B77 wirken auf Flip-Flops, die Signalzustände speichern und Verriegelungen realisieren. Damit der Schaltungsaufwand gering gehalten werden kann, nutzt man einen kleinen Programm-speicher (PROM 32 x 8 Bit) um für die gewünschten Funktionen entsprechende Steuersignale zu erzeugen. Diese sind für die korrekte Ansteuerung der genannten Triacs und Leistungstransistoren zuständig.

Da die TTL-Schaltkreise und der PROM mit 5 Volt Betriebsspannung versorgt werden müssen, ist auf der Platine eine ent-sprechende Regelschaltung integriert. Bei einem Defekt des Netzteils, z.B. einem Kurzschluss im Gleichrichter wird der Regel-transistor überfordert und stirbt den "Heldentod". Die Schaltkreise bekommen dann im Regelfall eine zu hohe (und mit Wechselspannung behaftete) Spannung und gehen ebenfalls in die Knie. Der "Schnellste" geht den Bach runter, der Rest folgt eventuell. Alles nicht so schlimm, da die Bauelemente noch produziert werden.

Schlimm wird es, wenn es auch den PROM erwischt, denn so ein "historisches" Bauteil kann man nur noch bei eBay kaufen und dann natürlich nicht programmiert. Ein Programmiergerät muss her! Kaufen kann man leider keins. Deshalb beschreibe ich nachfolgend den Bau eines solchen Gerätes.

Programmiergerät für REVOX PROMS

Wie heißt es doch so schön:  "Ohne Fleiß kein Preis...."

Bevor es mit dem Bau losgehen kann, habe ich erst einmal den Speicherinhalt eines funktionsfähigen PROMs ausgelesen und die Funktion der Laufwerksteuerung mit Oszillograf und Logikprüfstift genauer kennen gelernt.

Dann im Internet eine möglichst einfache Programmierschaltung für den IM5600/5610 gesucht und die Funktion des PROMs insbesondere seine Programmierung eingehend studiert. Letztendlich habe ich mich für den Schaltungsentwurf auf www.apollo181.wixsite.com entschieden.

Als Erstes ging es dann ans Layout entwerfen und anschließend wurde eine Leiterplatte geätzt. Da ich mich für eine einseitig beschichtete Platine entschieden habe, musste ich vor dem Bestücken mit den Bauteilen noch einige Brücken einlöten, damit anschließend alles richtig funktioniert. Nachfolgen  ein paar Bilder vom Werdegang.....

Heute ist Samstag der 18.07.2020. Ich habe die Leiterplatte bestückt und elektrisch geprüft. Da ging der halbe Tag drauf, so dass ich die Erprobung und die Programmierung des ersten PROM IM5600/82S123/74188 (viele Namen hat das Kind) erst am Montag durchführen kann. Dann werde ich noch ein kurzes Statement zum Ergebnis abgeben.

Die PROMs werde ich vorerst nur für meine Reparaturen verwenden. Ich möchte aber, ausgehend von den jetzt gesammelten Erfahrungen, eine neues, deutlich leistungsfähigeres Programmiergerät bauen. Dieses soll dann PROMs automatisch programmieren,  so dass ich größere Stückzahlen bereitstellen kann. Dann werde ich das Bauteil auch zu einem fairen Preis verkaufen.

Auf dem Foto unten mittig fehlt noch der DIP-Schalter für die Adresseingabe. Er soll am Montag kommen und dann kann es los gehen.

 Es ist Montag und wie geplant habe ich das Programmiergerät heute in Betrieb genommen. Da die DIP-Schalter für die Adresseingabe nicht gekommen sind, musste ein Provisorium auf einer externen Platine herhalten. Aber jetzt wollte ich mich durch nichts mehr aufhalten lassen. Mit dem Oszillo-grafen habe ich die Signalbreiten für die 10V Programmier-spannung (20 msec) und das Freigabesignal (12 msec) einge-stellt und dann konnte es losgehen.

Mit dem Wahlschalter LESEN/PROGRAMMIEREN kann auch ein beschriebener PROM ausgelesen werden. Dazu werden mit den DIP-Schalter die Adressen (0-31) nacheinander ausgewählt.

In Stellung PROGRAMMIEREN werden die Adressen genauso ausgewählt und der gewünschte Speicherinhalt dann bitweise eingebrannt. Das hört sich aufwändig an, ist aber recht schnell erledigt, da ich für den Speicherinhalt Drucktaster gewählt habe. Es werden für die Bits, die mit High belegt werden sollen, die Tasten (nacheinander) gedrückt und gleichzeitig ein Programmierimpuls gestartet. Anschließend kann das Ergebnis durch Umschalten auf LESEN geprüft werden.

Ich habe inzwischen die ersten PROMs programmiert und auch die Laufwerkssteuerung einer B77 damit wieder zum "Leben" erweckt. Als PROM kamen 74188 von Tesla zur Anwendung, die Open-Collector-Ausgänge haben. Das bedeutet, dass an die Ausgänge zusätzlich Widerständen nach +5V angeschlossen werden müssen, damit die nachgeschaltete Elektronik zuver-lässig funktioniert. Das gilt nicht für die Ausgänge Q1 und Q4, die direkt einen TRIAC der Motoransteuerung schalten.


AKAI model GX 620

 

Die GX 620 ist eine typische, optisch sehr ansprechende Akai. Das grüne Zählwerk und die grünen Zeiger der VU Instrumente sehen sehr gut aus. Auch die farbig beleuchteten Laufwerkstasten sind immer wieder eine Augenweide. Optisch ein tolles Designstück, was sich in vielen Wohnzimmern sicher gut macht. Auf Youtube ist unter youtu.be/yCUbldzTTQ4 ein kleines Funktionsvideo zu sehen.

Die AKAI GX 620 ist ein Bandgerät mit 3 Motore und hervorragenden elektrischen Eigenschaften. Die unverwüstlichen GX Köpfe sind unbestreitbar von top Qualität. Das Gerät ist 4-spurig, kann also auf beiden Bandseiten in Stereo aufnehmen. 

Vorweg: die Maschine ist „unverbastelt“, d.h. es hat sich kein Laie daran versucht und die Tonkopf-Einstellungen sind noch original wie von AKAI eingestellt!  Die Maschine wurde komplett gereinigt und neu abgeglichen. Die Bremsen wurden neu eingestellt und der Bandlauf korrigiert. Der linke Wickelteller stand zu tief, so dass das Band nicht mittig aufgewickelt wurde. Nach dem Abgleich der Verstärker und Einmessung des Frequenzganges wurde dieser grafisch (siehe Fotos) dargestellt. Das Gerät ist auf den Bandtyp LPR35 von RTM eingestellt worden. Optisch ist die Bandmaschine ein Leckerbissen mit nur geringen Gebrauchsspuren. Technisch sind jetzt wieder alle Funktionen gegeben.

AKAI GX 215D

Zum erstem Mal habe ich eine AKAI GX 215D auf dem Tisch. Diese kleine Maschine wird aufgrund der (nur) 18-er Spulen und der Frontplatte aus Plastik oft verkannt. Dabei handelt es sich um ein 3-Motoren-Bandgerät mit hervorragenden elektrischen Eigenschaften und Autorevers-Betrieb. Aufnehmen kann man mit 3 Köpfen nur in eine Richtung, aber die Wiedergabe ist in beide Richtungen möglich, da der Wiedergabekopf mittels Zugmagnet SL901 auf die beiden anderen Spuren "geschoben" wird und gleichzeitig die Kopfanschlüssel getauscht werden. Die Umschaltung am Bandende erfolgt dabei automatisch. Auch optisch ist den Designern hier ein tolles Teil gelungen, dass sich in vielen Wohnzimmern sicher gut macht. 

Die Maschine bekam ich aus 1. Hand, sie ist "unverbastelt", d.h. niemand hat an den Köpfen herumgedreht usw., ein seltener Glücksfall...

Nach dem Reinigen der Maschine ein erster Test: Die Verstärker sind intakt, lediglich ein Abgleich war notwendig und auch der Frequenzgang musste geringfügig korrigiert werden. Die 12 Stück 0,1 uF Kondensatoren der RC-Kombinationen in der Motor-steuerung (häufig "Knallfrösche" genannt) habe ich ausgetauscht. Sie wurden teilweise warm und hatten alle Risse im Gehäuse.

Nun läuft sie wieder wie neu und wird sicher noch viele Jahre Freude machen. >> Youtube-Video: https://youtu.be/NB3_2DqjWuU

Vorerst bekommt sie einen Ehrenplatz in meinem Wohnzimmer. Eine zweite GX 215 ist schon auf dem Weg zu mir. Sie wird nächste Woche bei mir eintreffen. Da die Verstärker defekt sind, gibt es also wieder etwas zu tun. Ich freue mich schon....

AKAI GX 4000D

Manchmal kommen "Trümmer" auf den Tisch. Da heißt es dann kreativ zu werden. Ich hab eine GX 4000D gekauft, weil ich ein paar Ersatzteile brauchte. Dann war sie mir doch zu Schade zum Ausschlachten und ich hab sie wieder aufgebaut. Sie kam aus einem Partykeller und sah schrecklich  aus. Rost, wohin das Auge schaut, aufgeblähte Seitenteile und keine Aufnahmefunktion. Ansonsten sind diese kleinen Maschinen von AKAI unverwüstlich, so dass ich mich ans Werk machte.

Ich hab die "Kleine" also komplett auseinander genommen,  die Leiterplatten solange in Spiritus gebadet, bis sie wieder sauber waren. Danach wurden die Seitenteile mit schwarzer Folie neu bezogen (wie einst im Original) und die obere Metallabdeckung nach dem Entrosten neu lackiert. Leider musste ich einen Teil der Frontplatte ebenfalls lackieren, weil auch hier Rost vorhanden war.

Danach habe ich die Aufnahmeverstärker repariert, hier waren AKAI-typisch einige Transistoren ausgefallen.

Dann ein Neuabgleich und schon ist das Maschinchen wieder  ein Augenschmaus für jeden Liebhaber

Mit Alu-Spulen sieht die Maschine richtig schick aus, toll! Das letzte Foto zeigt den Frequenzgang des reparierten Verstärkers. Kein Kommentar, besser geht es nicht !!!

AKAI GX 630D (2)

AKAI GX 630 - HIFI Bandmaschine

Die AKAI 630D gehört zu den beliebtesten Bandmaschinen und wird heute wieder zu statt-lichen Preisen gehandelt. Da habe ich mich gefreut, ein defektes Gerät bei eBay günstig erstehen zu können, war aber anschließend über den trostlosen Zustand sehr erstaunt. Hatte doch der Verkäufer ritchi777 geschrieben: "Nach meiner Erfahrung ist die Maschine sehr wenig gelaufen." Er behauptete auch, dass er Aufnahmen mit dem Gerät gemacht hat, die er auf seiner Sony abspielen konnte. Sehr unwahrscheinlich, denn ein Vorbesitzer hat an den 3 Köpfen (ja, auch am Löschkopf) so lange herumgedreht, bis die Kreuzschlitze hinüber waren. Die beiden vorhandenen Köpfe standen völlig falsch justiert und der Wiedergabekopf war (mechanisch!!!) zerstört, es war nur noch die Anschlussplatte mit den Lötstiften vorhanden. Die Schalterkontakte und die Potentiometer waren so sehr korrodiert, dass keine Aufnahme möglich war. Da hat ritchi777 eine erfolgreiche Gradwanderung mit einem gutem Preis und guter Bewertung gemacht.
Ich muss mir angewöhnen, Bewertungen erst abzugeben, wenn ich meine Käufe genau untersucht habe.

 

         nach der Reparatur - ein erster Test                                 auch das Gehäuse wurde repariert                                                 die Verstärkerplatine mit neuen Potis

SHARP GF9191                                                           

GF9191

Mein Sharp GF-9191 stammt aus dem Jahr 1980 und ist in einem sehr guten Zustand für sein Alter. Er hat ein sehr robustes Kassettenlaufwerk, dass aber offensichtlich einen Schwachpunkt hat.  Auf der Tonwelle ist ein kleines Gummirad, welches über ein Idler-Rad den Aufwickelteller antreibt. Dieses Rädchen scheint sich in vielen Geräten in eine schmierige Masse zu verwandeln und muss ausgetauscht werden. Mein erster Versuch, das Teil durch ein Gummirad zu ersetzen schlug fehl, weil das Material zu hart war und die Rolle auf der Tonwelle rutschte. Eine selbstgebaute Gummirolle (aus einem kleinen Silentblock herausgeschnitten und dann durchbohrt) führte dann zum Erfolg. Inzwischen bin ich im Netz auf einige weitere Lösungsmöglichkeiten gestoßen. So kann man z.B. auch ein Stück Lego Pneumatik-Schlauch als Rolle verwenden. Mein GF-9191 ist jetzt wieder voll funktionstüchtig. Alle Regler, Schalter und das Gehäuse wurden gereinigt. Der Klang ist aus meiner Sicht gut, natürlich kann man trotz der großen Lautsprecher keine Wunder erwarten, schließlich sind hier keine Kompaktboxen verbaut worden. Die Schaltung des Gerätes ist auf dem damaligen technischen Stand. Es sind keramische Filter für AM und FM verbaut. Zwei TBA810S sorgen für den notwendigen Bums. Auch für den Phonoverstärker (BA329), ZF-Verstärker (TA7303P), Stereodekoder (BA1320) und den Verstärker für die APSS-Funktion (TA7120P) wurden analoge Schaltkreise eingesetzt. Außerdem befinden sich noch einige Transistorarrays auf den Leiterplatten. Lediglich die HF-Teile sind noch diskret aufgebaut und aus meiner Sicht auch recht simpel, also ohne technische Raffinesse. Technische Unterlagen befinden sich im Downloadbereich.

SKR 700                                                                       

SKR 700

Hergestellt im VEB Stern-Radio Berlin.  Dieses Exemplar stammt aus 1987 und war in einem traurigen Zustand. Typische Fehler sind ausgeleierte Riemen, defekte Keramik-Filter, krachende Potentiometer, defekte Schiebeschalter und  Teleskopantennen.

Mein Gerät stammt von einem Flohmarkt und war sehr schmutzig. Die Radio-Funktion war noch ok., allerdings waren die Führungsnasen des Zeigers abgebrochen und das Kassettengerät benötigte einen neuen Riemensatz. Die Telekopantennen habe ich auch gegen Neue ausgetauscht. Das Gerät musste komplett demontiert werden, da es bis in die letzte Ecke verschmutzt war. Technisch war das SKR 700 auf der Höhe der Zeit. Mit sechs integrierten Schaltungen wurden, mit Ausnahme des FM-Tuners, alle HF- und NF-Funktionen realisiert. Der mit 3 Transistoren bestückte FM-Tuner passte zu diesem modernen Konzept eher nicht. Bei dem Kassettenlaufwerk handelt es sich um ein nach japanischer Lizenz gefertigtes Laufwerk mit vom Motor unterstützten Laufwerksfunktionen. Es hat ein Bandzählwerk und verfügt über eine Pausen-Suchlauffunktion (APSS). Die dafür notwendigen Pausen lassen sich nachträglich mit Post Fading erzeugen. Manuell kann zwischen den Bandsorten Chromdioxid, Normal und Metall umgeschaltet werden. Ab 1988 wurde die Hauptplatine des SKR 700 teilweise mit SMD-Bauteilen bestückten.


 Lena besingt den Kult-Radiorecorder auf der CD  "My Cassette Player"

Nach der erfolgreichen Restauration kann die Party steigen  :o) 


Loewe 8694                                                              

Der Radiorecorder LOEWE 8694 aus dem Jahre 1980/81 ist nahezu baugleich mit dem PHILIPS 22AR584. Als junger Mann hatte ich eine Weile den PHILIPS 22AR580 und war total verliebt in das Teil. Und weil alte Liebe nicht rostet, musste nun der kleine LOEWE her. Mein Recorder ist in einem fast neuen Zustand. Eine kleine Schramme am linken Lautsprecher-Chromring (unten), die nicht auffällt, habe ich festgestellt, sonst alles ok. Das Gerät wurde von mir neu abgeglichen und der Antriebsriemen des Kassettenlaufwerks ausgetauscht. Einen schlimmen Defekt des Laufwerkes konnte ich beheben, aber dazu später.  Schaltungstechnisch kann der kleine LOEWE nicht mit dem SKR 700 aus ostdeutscher Produktion mithalten, obwohl beide ein ähnliches Alter haben. Lediglich im NF-Bereich werkeln zwei TBA810 (2 x 4 Watt) und der Stereodekoder wird mittels einem BA 1330 (TCA 4500) realisiert. Der Rest der Schaltung ist konventionell mit diskreten Bauelementen aufgebaut. Optisch ist das Gerät aus dem "Westen" (aus meiner Sicht) aber deutlich ansprechender. 


Eigentlich hatte ich das Gerät als generalüberholt aus der "Bucht" geangelt, aber außer einer tollen Reinigung innen und außen war leider nichts geschehen. Dachte ich mir schon, denn der Vorbesitzer konnte mir keine technischen Unterlagen mitliefern. Beim ersten Funktionstest stellte sich dann heraus, dass der Aufwickelteller des Kassettenlaufwerkes nicht lief. Man konnte ihn anstoßen, er blieb aber immer wieder stehen. Also Laufwerk ausbauen und nachschauen, was Sache ist. Es stellte sich heraus, das das Idler-Zahnrad, welches die Bewegung der Capstanwelle auf den Wickelteller überträgt , einige Zähne verloren hat.

Aber wo bekommt man ein so spezielles Ersatzteil her? OK. ich hatte Glück. Ich habe vor einiger Zeit einen so genannten Dachbodenfund für 5 EUR gekauft. Ein Philips 22AR580 Recorder (meine alte Liebe), der aber leider Schrott war und nicht mehr aufgebaut werden konnte. Als Ersatzteilspender kam das gute Teil jetzt aber gerade richtig!

SABA 9241 digital                                                    

SABA 9241 digital

Ende der siebziger Jahre, als fernöstlichen Anbieter bereits große Teile des HIFI-Marktes übernommen hatten, machte die Traditionsfirma SABA aus dem Schwarzwald einen letzten Versuch, sich diesem Trend zu widersetzen. SABA warf noch einmal alles in die Waagschale, was zu diesem Zeitpunkt an modernster Technik machbar war. Mit der Baureihe 9240/41 distanzierte sich SABA deutlich vom üblichen Rastermaß und lieferte einen riesigen Receiver in einem massiven Metallgehäuse mit einer prallen Technikausstattung. Anschlussmöglichkeiten für externe Geräte gibt es in Hülle und Fülle. Die gehörrichtige Lautstärke läßt sich in mehreren Stufen der Empfindlichkeit der jeweils angeschlossenen Lautsprecher anpassen. Da zwei Paare anschließbar sind, können problemlos zwei Räume beschallt werden, weshalb dieses Gerät häufig in Gaststätten eingesetzt wurde. Natürlich sind auch Anschlüsse für die damals üblichen Quadroboxen vorhanden. Zwei Kopfhöreranschlussbuchsen sind an der Frontseite angeordnet. Alle Funktionstasten arbeiten als Tipptasten, deren Funktion durch das Leuchten roter LED´s bestätigt wird. Neben Tastern für diverse Filterfunktionen (Rauschen/Rumpeln/Präsenz), findet man die AM/FM-Umschaltung sowie Eingänge für Phono, Aux und 2x Tape inclusive separater Monitor-Funktion. Die Regler für Bässe, Höhen, Balance und Laustärke haben eine sanfte aber zuverlässige Rasterung.

Während der Verstärker nicht besonders aufällig ist, kann der UKW-Tuner mit sehr guten Daten hinsichtlich Empfindlichkeit, Trennschärfe und Kanaltrennung aufwarten. Da ich direkt neben einem Funkturm wohne, kann ich über die tolle Empfangsleistung des Gerätes nur schwärmen. Geräte mit einfacher Schaltungstechnik versagen hier jämmerlich. Die Einstellung der Sendefrequenz erfolgt über einen großen Senderdrehknopf und wird mittels Zeiger auf der Frequenzskala und zusätzlich digital angezeigt. Das digitale Anzeigemodul erwies sich in der Vergangenheit allerdings als recht störanfällig und wird bei Verkaufsangeboten häufig als defekt bezeichnet.

AKAI GX 630D (1)

AKAI GX 630 - HIFI Bandmaschine

Das Stereo-Tonbandgerät AKAI GX 630D wurde ab 1978 produziert. Es hat GX Glas-Kristall-Ferrit-Köpfe, wie eigentlich alle AKAI HIFI-Bandmaschinen. Diese haben einen Glasüberzug über dem eigentlichen Tonkopf wodurch eine sehr lange Lebensdauer erreicht wird. Das Laufwerk hat drei Motore (servo gesteuerter Capstanantrieb und zwei Wickelmotore). Eine zusätzliche Schwungmasse sorgt für hervorragende Gleichlauf-Eigenschaften. Die Motorfunktionen werden durch Relais gesteuert. Bei der Aufnahme kann natürlich zwischen Vorband- und Hinterbandkontrolle umgeschaltet werden. Meine AKAI kam aus der "Bucht" und sollte eigentlich funktionieren. Leider war das dann nicht so. Wie sich herausstellte, hatten sich schon einige Bastler über das Gerät hergemacht um folgenden Fehler erfolglos zu beseitigen. Nach einigen Minuten Spieldauer stoppte der Aufwickelteller, so das die Wiedergabe abgebrochen wurde. Meine Fehlersuche begann dann damit, dass ich erst einmal wieder den Originalzustand des Gerätes herstellte. Ich wechselte also alle falsch verbauten Teile wieder aus, um anschließend nach dem Fehler zu suchen. Das war dann eigentlich ganz einfach. Der rechte Wickelmotor wurde binnen weniger Minuten sehr heiß (>80 Grad), so dass es zur Anschaltung kam. Es stellte sich heraus, dass ein Transistor in der Relaissteuerung defekt war und der Wickelmotor mit einer zu hohen Spannung angesteuert wurde. Kleine Ursache, große Wirkung. Nach Austausch des Transistors läuft die Maschine wieder super. Anschließend habe ich noch den Frequenzgang kontrolliert, der aber super ist. Die GX 630 wird noch viele Jahre Freude machen, da bin ich mir sicher.